Was für eine Reise, was für eine Saison
Deutscher Vizemeister in der U16? WNBL-Startplatz für die Saison 2024-2025? Aufstieg in die Oberliga? Wer hätte das gedacht? Die U16-1 des TSV Hagen 1860 hat in einer intensiven, ereignisreichen Saison 2023-2024 über fast ein Jahr hinweg mit hoher Bereitschaft, großer Disziplin, Teamgeist & Zusammenhalt, dem Willen zur Verbesserung und nicht zu vergessen einer stetigen Leistungssteigerung und dem entsprechendem Spielniveau viel erreicht. 12 Spielerinnen und 2 Coaches, die gemeinsam einen Weg gegangen sind, auf und neben dem Feld viel gelernt haben.
Wie es begann
In der Saison 2022-2023 erreichte die U16 mit Coach Fabian den dritten Platz in der Regionalliga. Drei Spielerinnen trainieren zusätzlich bei Marsha. Gespräche mit den Verantwortlichen vom TSV, das Committment von beiden Coaches das Team im Rahmen ihrer Möglichkeiten zu trainieren, zu betreuen und zu coachen, sowohl in der U16-Regionalliga als auch in der Landesliga. Dazu die Bereitschaft den Spiel- und Trainingsbetrieb für 14 Spielerinnen zu organisieren und kommunizieren, mit den Spielerinnen, den Eltern und den Trainern des Düsseldorfer WNBL-Teams und des TSV-Regionalligateams.
Das Training
Individuelle Trainingsplanung von Woche zu Woche unter Berücksichtigung von … vielem: Lehrgangstermine, Klausuren, Spieltermine, die Trainingseinheiten des Regionalligateams, Schultage- und Schultermine, Schulfahrten, Krankheitssymptomen usw. Planmäßig war an allen sieben Wochentagen Training, in Abhängigkeit vom Spielplan. Zusätzliche Termine, vor dem Training, nach dem Training, an nicht Teamtrainingstagen, dazu S&C (Kraft- und Athletiktraining), Videostudium/Videofeedback, Spielbeobachtungen und Einzel- sowie Feedbackgespräche. In der Spitze bis zu 10 Einheiten in der Woche für einzelne Spielerinnen, 4 Einheiten als Minimum für alle. Ein trainingsfreier Tag für jede Spielerin als Regel, sowie Minutenbegrenzung in den Spielen/an den Wochenenden je nach körperlichem und mentalem Zustand und mit Blick auf die Gesamtbelastung. Aufgrund der besonderen Konstellation fanden die wenigsten Einheiten mit beiden Coaches gemeinsam statt, erst nach Abschluss der WBV-Saison, während des Trainingslagers und in der unmittelbaren Vorbereitung auf das Top 8, die Deutsche Meisterschaft, waren Fabian und Marsha häufiger gemeinsam beim Training.
Die WBV-Saison
14 Spielerinnen betreute das Trainerduo Schumann/Owusu Gyamfi während der Saison. Die 12 U16-Spielerinnen und die beiden U18-Spielerinnen Nina Wisniewski und Anna Meierling. Die beiden letztgenannten spielten in der WNBL bei den RheinBascats Düsseldorf/Osterath und in der Regionalliga. Dort spielten sie gemeinsam mit Hannah Abramowski, Enie Springer und Darina Zraychenko. Die anderen 9 U16-Spielerinnen kamen zusätzlich zu den 20 Spielen in der 1. Regionalliga U16 in der Landesliga zum Einsatz. Zwei Spiele am Wochenende für die Coaches und die Spielerinnen. Dazu die Lehrgangstermine. Zu Beginn der Saison das Bundesjugendlager, für das keine Spiele in den Damenligen des WBV verlegt werden konnten. So startete das Regionalligateam mit kleinem Kader und das Landesligateam mit einem Spielverlust, da zu wenige Spielerinnen zur Verfügung standen. In der Regionalliga entwickelte sich Darina Zraychenko schnell zur Leistungsträgerin, Enie Springer zeigte viele gute Ansätze. Und Hannah Abramowski? Verletzte sich im Finale des Bundesjugendlagers und viel monatelang aus. Wie sie damit umging, diszipliniert blieb und nicht „wegbrach“ ist eine der vielen positiven Geschichten dieser Saison. In der U16 gelang ein Sieg nach dem anderen, auch gegen die größeren Konkurrenten aus Köln und Recklinghausen gab es deutliche Siege. In der Landesliga steigerte sich jede Spielerin stetig und verlor nach dem Auftaktspiel („am grünen Tisch“ wegen des Nicht-Antretens) nur noch 3 weitere Spiele. Eine weitere Geschichte der Saison: Gegen den gleichen Gegner, gegen das am ersten Landesligaspieltages nicht angetreten werden konnte, wurde es auch im Rückspiel knapp. Das führte zur Reaktivierung von Petra Büdenbänder, die vor Jahren erfolgreich beim TSV gespielt hatte. So kam es in Herne an einem Samstagabend zum Landesligadebüt von Petra, das sie erfreulicherweise mit ihrer Tochter Julia gemeinsam spielte.
Nach der berühmt-berüchtigten Osterpause, die die WBV-Saison bis zum 28. April verlängerte, gaben sich die U16-Spielerinnen keine Blöße und gewannen auch das 2te U16-Freitagabendspiel in Köln. In der U16-Regionalliga hieß es am Ende „20 Siege in 20 Spielen“, so dass die Spielerinnen mit vielen Eltern und weiteren Verwandten die Westdeutsche Meisterschaft feierten. Nebenher gelang den Regionalligadamen mit den 5 U18-Spielerinnen der Erhalt des Ligaplatzes und der 2te Platz in der Landesliga sorgte für den Aufstieg in die Oberliga.
Das Top 8, die Deutsche Meisterschaft
Mitte Mai führte der Weg dann nach Würzburg. Dort wurde die Deutsche U16-Meisterschaft gespielt, das Top 8. Die besten 8 U16-Mannschaften Deutschlands kamen zusammen und spielten die Meisterschaft aus. Das hervorragend organisierte Turnier in phantastischer Atmosphäre war ein Highlight. Die Unterstützung aus dem Verein und der Familien war großartig und stimmungsvoll, die sportliche Leistung ebenfalls klasse. Voll des Lobes waren der Bundestrainer Stefan Möller, zahlreiche Zuschauer, ebenso wie die gegnerischen Trainer und weitere anwesende Coaches -unter ihnen der Headcoach vom ALBA-Damenteam Cristo Cabrera, sowie Sven Schultze, dessen Tochter zwar gegen das TSV-Team 40 Punkte erzielte, dennoch mit ihrem ALBA-Team verlor. Das Team des TSV Hagen 1860 begeisterte mit der Spielweise, mit dem Tempo, der Aggressivität und dem Siegeswillen. Nach dem knappen Sieg zum Auftakt, mit einem phänomenalen Schlussspurt, gelang ein souveräner Sieg gegen ALBA Berlin. Nach der Niederlage gegen das Team der TG Würzburg kam es im Halbfinale zum Aufeinandertreffen mit einem der aufstrebenden Mädchenbasketball Vereine Deutschlands, BASS Berlin. Gegen dieses erfahrene Team steigerten sich die Hagenerinnen und zogen ins Finale ein. Dieses war aus vielen Gründen bemerkenswert. Die Kulisse war mit lauten 500 Zuschauern sensationell, das Spiel in der ersten Halbzeit ausgeglichen, ehe ein Viertel mit Seltenheitswert folgte. Das Team des ausrichtenden Klubs mit der sympathischen Basketball-Familie Wiegand holte sehr verdient den Deutschen Meistertitel, doch die U16 des TSV Hagen 1860 hatte ebenfalls gewonnen, uns zwar nicht nur den 2ten Platz und die Vizemeisterschaft. Mit viel Applaus wurden die Spielerinnen bedacht und bekamen mit lobenden Worten ihre Medaillen umgehängt. Dieses Super-Wochenende ließen die Spielerinnen und ihre Familien beim gemeinsamen Essen am Sonntagabend entspannt ausklingen, ehe es am Pfingstmontag auf die entspannte Rückreise nach Hagen ging. 5 Tage bei der Deutschen Meisterschaft, sehr viel positives Feedback, eine schöne Basketball-Atmosphäre, tolle Leistungen und die Vizemeisterschaft. Wer hätte das gedacht?
Die WNBL-Qualifikation
Nach 5 Tagen Pause zur Realisierung des Erreichten und zur mentalen wie körperlichen Erholung traf sich das Team eine Woche nach der Deutschen Meisterschaft wieder in der Halle. Neben „Kleinigkeiten“ war schnell klar, dass für die anstehende WNBL-Qualifikation nicht alle 12 Vizemeisterinnen zur Verfügung stehen würden. Genau wie in den Monaten zuvor, gingen die Spielerinnen und Coaches gelassen damit um und bereiteten sich auf das Qualifikationsturnier, das in Grünberg stattfinden sollte, vor. Neben schulischen Prüfungen, Krankheitssymptomen und organisatorischen Aufgaben schafften es alle Beteiligten den Fokus auf die letzte Aufgabe der Saison zu richten und abermals Spannung und Konzentration aufzubauen. Dieses Mal ging es erst am Freitag auf die Reise, ehe in einem durchaus anspruchsvollen Modus mit 4 Spielen à 4x 8 Minuten in weniger als 48 Stunden, die Qualifikation für die U18-Bundesliga, der WNBL erreicht wurde. 4 Siege, darunter gegen den WNBL-Absteiger und körperlich sehr überlegenen Gegner aus Osnabrück erspielten und erkämpften sich die Spielerinnen. Es war ihnen abermals gelungen im richtigen Moment mit Beharrlichkeit, Zielstrebigkeit, Teamplay und individueller Qualität, erfolgreiche Plays zu zeigen. Mit der Rückfahrt aus Grünberg endete eine intensive, erfolgreiche und schöne Reise durch die Basketball-Saison 2023-2024.
Das Fazit
Diese Saison, die gezeigten Leistungen, die individuellen Fortschritte, das miteinander und füreinander Spielen, das Durchhaltevermögen, die Begeisterung, Belastbarkeit und Bereitschaft dieser 12 Spielerinnen -unterstützt von 2 U18-Spielerinnen, sind beispielhaft dafür, was Teams erreichen, wie viel sie gemeinsam erleben und leisten können. Die Entwicklung jeder einzelnen Persönlichkeit und Spielerin ist eine große Freude für das Coaching-Duo.
Die Reisegruppe
Nele Erfeld, Darina Zraychenko, Stina Oberhag, Julia Kaiser, Enie Springer, Hannah Abramowski, Katharina Welzel, Shahinaz Sohit, Alina Jüng, Noura Ayadi, Lia Wasielewski, Lilly Färber. Mitfahren durften Anna Meierling und Nina Wisniewski. Die Reiseführer waren Fabian Schumann und Marsha Owusu Gyamfi.
Die Zahlen
- 1. Platz in der 1. Regionalliga U16, ungeschlagener Westdeutscher Meister mit 20/20 Siegen
- 2. Platz in der Landesliga Damen mit nur 4 Niederlagen, Aufstieg in die Oberliga
- Platz 7 in der Regionalliga Damen für 3 U16- und 2 U18-Spielerinnen
- 2. Platz bei der Deutschen Meisterschaft der U16 beim Top 8 in Würzburg
- 1. Platz bei der WNBL-Qualifikation in Grünberg mit 4/4 Siegen
- 2 Spielerinnen im WBV-Kader 2009
- 5 Spielerinnen im WBV-Kader 2008, 4 Spielerinnen beim Bundesjugendlager
- eine U15-Nationalspielerin