Zur aktuellen „BIG – Basketball in Deutschland“ (#96) habe ich einen Leserbrief verfasst.


Hallo, Redaktion. 


Vielen Dank für Ihre Arbeit für die „BIG“. Für eine Basketball-Kultur ist eine Basketball-Zeitschrift ein kleiner Teil, den Sie folglich beitragen. 


Aus meiner Sicht wird die BIG dem Slogan „Basketball in Deutschland“ nicht in der Form gerecht, wie es ein könnte. Basketball in Deutschland ist weit mehr als die BBL; die ProA und ProB laufen selbst bei Basketballern häufig komplett „unter dem Radar“. Mir gefiel der Ansatz aus allen Bereichen (BBL, DBBL, ProA, ProB, NBBL und JBBL, Regionalliga) zu berichten. Ich vermute, dass dies nicht so zielführend und gewinnbringend für Sie war und deswegen eingestellt wurde. 


Mit Blick auf die aktuelle Ausgabe (selbstverständlich habe ich ein Abo) bin ich kritisch. Mir fehlt der Ausblick, die Zuversicht und vor allem der Anspruch „Basketball in Deutschland“. Ehrlicherweise wird der „Basketball in Deutschland“ nicht beendet, wenn es nach dieser Krise weniger BBL-Teams geben wird. Was mir fehlt ist -vor allem in dieser jetzigen Situation- der Blick auf den Basketball in Deutschland. Konkret für das aktuelle Heft: Ein Statement von Vertretern des DBB (administrativ), einiger Landesverbände, aus der DBBL, von Regionalligisten und von einigen Vertretern von Traditionsvereinen. Dazu ein Blick auf andere „Basketball in Deutschland“-Themen, teilweise mit Schnittmengen zu den genannten Statements: Wie ist der Stand der Dinge bezüglich der Jugend-EM’s? Was bedeutet die Situation für die Talentsichtung des DBB und der Landesverbände? Was haben die potenziellen Aufsteiger aus der ProB zu kommunizieren? Vielleicht ein beispielhafter Zeitplan des „Shutdown“ unterhalb der BBL. Die Athleten im Ausland? Gern hätte ich einen positiven Bericht/Text zu den Möglichkeiten in und nach dieser großen Krise gelesen, schon mit dem Blick auf die vielen Projekte und Lösungen, die es bereits jetzt im „Basketball in Deutschland“ gibt. Viel zu negativ finde ich auch den Titel der aktuellen Ausgabe (Ich habe keine Ahnung von Grafik, Schriftgrößen, Farben, usw. – siehe Twitter), doch wie viel positiver wäre es gewesen viele #StayHome#Bleibtzuhause- Fotos zu einer Collage zusammen zustellen und einen Titel in Richtung „Jetzt stehen wir Basketballer alle zusammen“ zu finden (bezüglich Titeln und Überschriften bin ich ebenfalls eine Niete, und hoffe, dass meine Idee dennoch klar wird). 


Jetzt, da der wohlhabendste und bedeutendste Sport in Deutschland auf allen Ebenen jammert und Geld fordert, habe ich mir vom deutschen Basketball-Medium einen anderen Ansatz gewünscht. Mehr Besonnenheit, ein reflektierter Blick auf das System, eine Einschätzung der Wichtigkeiten, Vertrauen in den Basketball auf allen Ebenen, ein zuversichtlicher Blick für verschiedene Szenarien und ein Spur „Love for the game“, die wir bei allem Geld, System und Professionalisierung nie vergessen dürfen: Basketball never stops!

Marsha Owusu Gyamfi